Ein Wochenende unter Diakonissen
Noch vor der offiziellen Amtseinführung war beschlossen worden, dass der Kirchenvorstand in ungefähr fünf, sechs Monaten zusammen über ein Wochenende wegfahren wollte, um „in Klausur zu gehen“.
Nun war es soweit. Im Februar fuhren wir zu einem gemeinsamen Wochenende in das Diakonissenhaus in Frankfurt. Dabei waren aber nicht nur der Kirchenvorstand, sondern auch zwei Mitglieder der Versöhnungsgemeinde GG-Nord, die hauptamtlich Beschäftigten sowie die beiden Pfarrer Herr Bernhard und Herr Scherer-Faller.
Wir hatten uns ein straffes Programm für unser Arbeitswochenende vorgenommen: Neben der inhaltlichen Arbeit an verschiedenen Themen, wollten wir auch ganz konkret den Gottesdienst zur
Fusion und Entwidmung der Nordkirche vorbereiten und u.a. hierfür Lieder einüben und dann natürlich auch von dem Haus und der Umgebung profitieren: das geistliche Leben sollte nicht zu kurz kommen.
Nachdem wir freitags mit dem Zug von Groß-Gerau nach Frankfurt gefahren waren, bezogen wir die modernisierten und freundlich eingerichteten Zimmer – mitten im Altbau des Diakonissenhauses. Danach trafen wir uns zum Essen und anschließend zum Gottesdienst.
Abends probierten wir uns als Kirchenvorstand – meines Wissens erstmalig – im Gesang aus. Die Kantorin führte uns zu vierstimmigen Kanons, die in einem fulminanten Quodlibet endeten. Wir waren begeistert von unseren Stimmen und unserem Können!
Samstags unterstützte uns eine externe Moderatorin und unser Arbeitstag war gekennzeichnet von Fragestellungen zur
Fusion und zu möglichen Vorbehalten und Chancen in und für beide Gemeindeteile und von der Frage, welche Themen wir in den nächsten 5 Jahren angehen wollen oder auch welche Herausforderungen wir in der Zukunft sehen. Deutlich wurde aber auch, dass wir in einer aktiven Gemeinde leben und wir unseren Status Quo beibehalten wollen. Die inhaltlichen Ergebnisse werden nun in den nächsten Kirchenvorstandssitzungen weiter diskutiert und umgesetzt.
Besonders erlebenswert waren die Gottesdienste im Diakonissenhaus: Freitagabend nahmen wir an der Komplet teil – ein gesungener Gottesdienst mit klarer, fester Liturgie. Für uns war es schön anzuhören, aber schwer mitzusingen.
Samstagabend nahmen wir am Gottesdienst zum Wochenausklang, der von den Diakonissen geleitet wurde, teil. Der Gottesdienst am Sonntag wurde vom ansässigen Pfarrer gehalten und war uns in der Ausgestaltung wohl am vertrautesten.
Insgesamt beeindruckt hat mich der kurze Einblick in das Gemeinschaftsleben der Diakonissen:
Man konnte eine Gruppe von Frauen beobachten, die sich entschieden haben ihr Leben in einer solchen Gemeinschaft zu leben und Gott zu dienen. Überrascht war ich über so manchen coolen Spruch, oder dem Handy, das bei Gottesdienstbeginn noch eben schnell stumm geschaltet wurde. Dinge, die ich niemals erwartet hätte!
All das und die Möglichkeit sich ein bisschen besser kennenzulernen - die Abende wurden natürlich auch genutzt, zum Reden, zum Diskutieren und zum Zuhören - hat für uns zu einem erfolgreichen Wochenende geführt!
So ging es dann am Sonntag nach dem Gottesdienstbesuch, dem Mittagessen in geselliger Runde, einem Stück leckerer Himbeersahnetorte und einem Sack voller Ideen und Vorhaben beschwingt und gut gelaunt zurück nach Groß-Gerau.
Von unserem musikalischen Können konnte man sich im Gottesdienst am 6. März überzeugen.
Sandra Leutner, Kirchenvorsteherin